In diesem Artikel wollen wir Ihnen ein besseres Verständnis der Traktionsalopezie, auch bekannt als Spannungshaarausfall, zu vermitteln. Wir informieren Sie darüber, was Traktionsalopezie ist, was sie verursacht, was dagegen getan werden kann und wo Sie weitere Informationen darüber erhalten können.
Was ist Traktionsalopezie?
Alopezie ist ein allgemeiner Begriff für Haarausfall. Traktionsalopezie ist eine Art von Haarausfall, der durch ständiges Ziehen („Traktion“) verursacht wird. Es ist auch unter dem Namen Spannungshaarausfall bekannt. Das Ziehen ist normalerweise bei einigen Haaren stärker als bei anderen, was zur Entwicklung von kahlen Stellen führt. Oft ist diese Art von Alopezie darauf zurückzuführen, dass die Haare wiederholt von straffen Frisuren gezogen werden. Bei der Traktionsalopezie handelt es sich um einen anderen Zustand als bei dem Wunsch, aktiv am eigenen Haar zu ziehen (bekannt als Trichotillomanie).
Traktionsalopezie kann sich bessern, wenn sie erst seit einigen Wochen oder Monaten vorliegt, wenn die Spannung, die auf das Haar ausgeübt wird, gestoppt wird. Wenn jedoch ein langfristiges und wiederholtes Ziehen an den Haaren auftritt, kann dies zu dauerhaftem Haarausfall führen, da die Haarfollikel, die Haare produzieren, geschädigt werden.
Was verursacht Traktionsalopezie?
Die häufigste Ursache für Traktionsalopezie sind straffe Frisuren. Das Muster des Haarausfalls hängt von der Art der Frisur und davon ab, wo die Spannung am höchsten ist. In der Regel sind es die längeren Haare am Rand der Kopfhaut, die am meisten gezogen werden. Da nur die längeren Haare zusammengebunden werden, entkommen kleinere, feinere Haare dem Zug und sind noch an den kahlen Stellen zu sehen. Frisuren, die häufig mit Zugalopezie assoziiert werden, sind straffe Pferdeschwänze (die Haarausfall an den vorderen und seitlichen Kopfhauträndern verursachen), straffe Dutts (die Haarausfall an den Seiten und der Rückseite der Kopfhaut verursachen) sowie das Anbringen von Geflechten oder Haarverlängerungen. Enge
Zöpfe (wie Cornrows und Dreadlocks) sind ebenfalls häufige Ursachen für Traktionsalopezie mit Haarausfall zwischen den Zöpfen.
Das Risiko einer Traktionsalopezie wird weiter erhöht, wenn diese Frisuren mit verschiedenen Chemikalien kombiniert werden, die auf dem Haar verwendet werden (wie chemische Relaxatoren zum Glätten der Haare). Haarspangen und enge Kopftücher sind ebenfalls mit Traktionsalopezie in Verbindung gebracht worden. Übermäßig langes Haar kann durch das Gewicht des Haares zur Traktionsalopezie beitragen.
Ist Spannungshaarausfall erblich?
Es ist ungewiss, ob eine echte genetische Prädisposition für Traktionsalopezie besteht. Sie ist hauptsächlich auf die Haarstyling-Praxis zurückzuführen. Sie kann Menschen mit allen ethnischen Hintergründen betreffen. Traktionsalopezie wurde bei einigen Menschen mit kulturellen, religiösen und beruflichen Frisuren beobachtet. Traktionsalopezie tritt häufig bei Frauen und Kindern afrikanischer Abstammung auf, die regelmäßig Zöpfe oder Chemikalien verwenden, um den Umgang mit eng gelocktem Haar zu erleichtern. Es ist möglich, dass eng gelocktes afro-texturiertes Haar anfälliger für Bruch und Traktionsalopezie ist. Traktionsalopezie im Kopfhaut- und Bartbereich wurde auch bei einigen Sikh-Männern festgestellt.
Was sind die Symptome von Traktionsalopezie?
Bei einigen Menschen können Juckreiz, Wundsein oder vermehrtes Abschuppen der Kopfhaut auftreten.
Wie sieht Traktionsalopezie aus?
Traktionsalopezie kann überall auf der Kopfhaut auftreten, wo mechanische Kräfte an den Haaren ziehen. Häufig tritt Haarausfall an der Vorderseite, den Seiten oder der Rückseite der Kopfhaut auf. Kleinere Haare innerhalb des Flecks sind oft unbeeinträchtigt und ein Rand mit etwas längeren Haaren (das so genannte „Fransenzeichen“) kann auch am Rand des Flecks, der am weitesten vom Zug entfernt ist, zu sehen sein. Innerhalb der Flecken mit Haarausfall sieht die Haut in der Regel normal aus. Wenn jedoch immer noch straffe Frisuren verwendet werden, können manchmal Rötungen, Flecken und weiße Hautschüppchen, die an den Haaren haften (so genannte „Haarabdrücke“), an den Rändern der kahlen Stellen, die der Spannung am nächsten liegen, zu sehen sein. Bei lang anhaltender Zugalopezie kann die Kopfhaut glatt und glänzend erscheinen, wo die Haare dauerhaft zerstört wurden.
Wie wird Traktionsalopezie diagnostiziert?
Die Diagnose basiert in der Regel auf der Vorgeschichte und dem Muster des Haarausfalls. Wenn die Diagnose unklar ist, kann eine Kopfhautbiopsie erforderlich sein.
Kann der Spannungshaarausfall geheilt werden?
Ja, aber dies hängt vom Stadium des Haarausfalls ab. Wenn das Problem früh erkannt wird, kann das Haar vollständig nachwachsen, wenn die straffen Frisuren gestoppt werden. Eine lang anhaltende Traktionsalopezie kann jedoch zu einer dauerhaften Zerstörung des Haarfollikels führen; in dieser Situation ist der Haarausfall dauerhaft.
Wie gestaltet sich eine Traktionsalopezie Behandlung?
Traktionsalopezie kann behandelt werden. Wie gut das Haar wächst, hängt jedoch davon ab, ob die Haarfollikelwurzeln dauerhaft geschädigt sind.
- Stoppen Sie straffe Frisuren: Dies ist der wichtigste Schritt, der unternommen werden muss, um zu verhindern, dass sich der Haarausfall verschlimmert oder dauerhaft wird, und gleichzeitig dem Haar die beste Chance zu geben, sich zu erholen. Das Nachwachsen der Haare kann etwa 3 Monate nach dem Absetzen dieser Haarbehandlungen und nach Wiederherstellung des Haarzyklus beginnen.
- topische Minoxidil-Lösung oder Schaum: Das Auftragen von 2 % oder 5 % Minoxidil-Lösung oder -Schaum auf die betroffenen Bereiche der Kopfhaut zweimal täglich kann das Haarwachstum stimulieren. Setzen Sie die Behandlung fort, bis Sie mit dem Wachstum zufrieden sind, und solange die Zugkraft gestoppt ist, kann das Minoxidil abgesetzt werden. Minoxidil ist nicht rezeptpflichtig, und kann in der Apotheke oder online gekauft werden. Es ist teuer und nicht immer wirksam. Darüber hinaus muss darauf geachtet werden, dass es nur auf die betroffenen Stellen aufgetragen wird. Es kann manchmal die Haut reizen, und eine versehentliche Anwendung im Gesicht kann bei einigen Frauen während der Anwendung die Gesichtsbehaarung verstärken.
- Topische Kortikosteroid-Präparate. Starke Präparate auf Steroidbasis (z.B. Lotionen, Gels oder Mousses) können dazu beitragen, alle Symptome von Juckreiz oder Rötungen der Kopfhaut zu verbessern. Längere Einnahme von topischen Steroiden kann zu einer Verdünnung oder Aufhellung der Haut führen. Steroidinjektionen (so genannte „intralesionale Steroide“) können von Ihrem Arzt angeboten werden, um kleine Bereiche auf der Kopfhaut zu behandeln, wenn Anzeichen einer Entzündung vorliegen. Diese Injektionen können jedoch unangenehm sein und zu einer Verdünnung/Verschmälerung der Haut (Atrophie) oder zu helleren Flecken an der Injektionsstelle führen.
- Perücken und Haarteile:Diese können entweder privat gekauft oder möglicherweise mit Unterstützung der Krankenkasse mit der Verschreibung eines Facharztes erworben werden.
- Streuhaar: Präparate mit kleinen pigmentierten Fasern oder farbigen Sprays, genannt Streuhaar oder Haarfasern, sind im Internet erhältlich und können helfen, den Haarausfall zu verschleiern. Diese Präparate sind nicht wasserfest und können daher weggewaschen werden, wenn das Haar nass wird (d.h. Regen, Schwimmen, Schwitzen), und müssen zwischen den Waschvorgängen erneut aufgetragen werden.
In Fällen von dauerhaftem Haarausfall
In einem fortgeschrittenem Stadium sind chirurgische Behandlungen, die einzige Möglichkeit, die Haare wiederherzustellen. Eine chirurgische Behandlung wird von der Krankenkasse in der Regel nicht übernommen. Diese müssen privat in Anspruch genommen werden und beinhalten:
- Haartransplantation. Hierbei handelt es sich um ein Verfahren, bei dem Haarfollikel von einer anderen Stelle auf der Kopfhaut entnommen und in die kahlen Stellen verpflanzt werden. Das Verfahren hinterlässt jedoch bleibende Narben; diese sehen in der Regel wie sehr feine Punkte aus, die über eine grosse Fläche verstreut sind und daher auch bei kurzem Haarschnitt kaum auffallen.
- Operation zur Verkleinerung der Kopfhaut. Dabei wird der kahle Bereich operativ entfernt und die verbleibenden Haare, die die Kopfhaut bedecken, gedehnt, um den Defekt abzudecken. Dies kann immer noch zu einer sichtbaren Narbe führen.
Was Sie JETZT gegen Traktionsalopezie tun können
- Überlegen Sie, ob Sie Ihre Frisur ändern, z.B. lange Haare schneiden, lockere Frisuren verwenden und risikoreiche Frisuren/Praktiken wie Flechten und Haarverlängerungen vermeiden.
- Vermeiden Sie es, das Haar chemischen Entspannungsmitteln und übermässiger Hitze von Haarglättern usw. auszusetzen.
- Eine wichtige Funktion des Haares ist es, die Kopfhaut vor Sonnenlicht zu schützen; daher ist es wichtig, kahle Stellen der Kopfhaut vor der Sonne zu schützen, um Sonnenbrand zu verhindern und die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung langfristiger Sonnenschäden zu verringern. Sie sollten kahle Stellen mit Sonnencreme oder einem Hut abdecken, wenn Sie dem Sonnenlicht ausgesetzt sind.
Weitere Informationen zum Thema Traktionsalopezie
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